Wenn die Katastrophe des Todes eines nahen Menschen über uns hereinbricht, fühlen wir uns trotz aller Erwartungen erschüttert, erschreckt, hilflos, allein, bodenlos zwischen den Welten wandelnd und tun so, als wäre es eine völlige Überraschung. Schnell sind aus purer Überforderung Entscheidungen getroffen, die sich im Nachhinein als unstimmig herausstellen, werden Worte gesprochen, die ein Leben lang verletzend und unvergesslich bleiben. Wir sind besonders anfällig, sensibel und können uns kaum abgrenzen. Wir sehnen uns nach dem strukturierten Halt des Alltags und dessen vermeintlicher Sicherheit. Die Endgültigkeit des Abschieds lässt uns erschüttern, obschon genau diese Todesaussichten das einzig wirklich Sichere in dieser Existenz als Mensch sind.  Wir verdrängen, dass auch wir einmal als leblose Hülle irgendwo liegen und im besten Falle andere Menschen uns vermissen werden.
Die Heiligkeit des Momentes des Übergangs berührt die innerste und feinste Saite unseres Seins. Ein heller Ton erklingt und wir sind dem Rätsel des Lebens auf eine wortlose Art ganz nah.
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