«Wenn die innere Landschaft nicht mit der äusseren Landschaft übereinstimmt, muss eine von beiden verlassen werden.»
Vielleicht mag sich der eine oder andere von Euch wundern, von wo jetzt Cornelia mit dieser Astrologie, mit diesen medialen Texten kommt und denkt sich, dass sie so esoterisch und abgehoben ist, hätte ich nicht gedacht.
Ich fürchte mich, dass ich deswegen nicht mehr geliebt und akzeptiert werde. Ich fürchte mich, dass sich Menschen, die mir lieb sind, von mir abwenden. Dennoch ist diese meine Welt so wichtig für mich, dass ich mich damit zeigen will. Ich will mich nicht mehr verstecken.
Gerne möchte ich erklären, warum das mein Weg geworden ist.
Seit meiner Jugend habe ich zwei parallele Leben gelebt. Eines in der äusseren Welt und eines in meiner inneren Welt. Die innere und die äussere Landschaft. Beide Landschaften waren für mich, mit einigen Unterbrüchen, gleichwertig. Stimmten aber meist nicht überein.
Mein Zugang zur Astrologie aktivierte eine Tante in Sent, welche 1987 einen astrologischen Prospekt in ihrer Stube herumliegen hatte. Ich war damals 14 Jahre alt und habe mir heimlich eine der ersten computergestützten astrologischen Analysen bestellt, ohne dass jemand das bemerkt hätte. Was dort stand, besonders was meine Beziehung zu meinem Vater betraf, war so treffend und zutiefst berührend, dass seit damals die Astrologie mich gepackt und fasziniert hat.
Zu meiner Konfirmation 1989 habe ich mir astrologische Bücher und Kristalle gewünscht und war von allem Esoterischen und Übersinnlichen fasziniert. Ich habe früh Kontakt mit meinem persönlichen Engel aufgenommen, welcher mich bis heute begleitet.
Mit Mitte 20 habe ich dann meinen ersten richtigen Astrologieunterricht besucht und habe diesen auch konsequent durchgezogen. Vieles wurde mir auf der psychologischen Ebene dadurch bewusst. Wie funktioniere ich, wie funktioniert mein Gegenüber und wie können wir ein Zusammenleben gestalten. Alles fühlte sich dank der Astrologie, die eine neutrale Sprache für psychische Vorgänge ist, eingebettet und, wenn oftmals auch schwierig, richtig an.
So ist die Astrologie, welche die Qualität der Zeit anzeigt, ein wunderbares Hilfsmittel dahin zu gelangen, sich und andere so zu akzeptieren, wie sie eben nun mal sind und insbesondere auch mich selbst so zu akzeptieren, wie ich nun mal bin. In diese tiefe Akzeptanz und schliesslich in einen inneren Frieden zu kommen, ist die wunderbare Kraft der Astrologie.
Nach der Scheidung mit 27 Jahren wollte ich nichts mehr von Astrologie und Spiritualität wissen. Ich hatte das Gefühl, jetzt werde ich normal. Doch nach 7 Jahren wurde der Ruf wieder so stark, dass ich mich daran machte eine Profiausbildung als Astrologin zu machen, welche ich 2010 mit Beraterdiplom erfolgreich abschloss. Ich versuchte mich selbständig zu machen damit, doch das Leben hatte anderes vor und so beschloss ich, mich als Primarlehrerin zu engagieren. Dies machte ich mit Herzblut. Jedes Kind so zu nehmen, wie es ist, im Wissen drum, dass jedes Kind auch sein ureigenstes individuelles Horoskop hat, war mir ein grosses Anliegen. Ich legte alle meine Kraft in das Unterrichten, in eine neue Partnerschaft und in die Begleitung meiner Kinder durch die Pubertät.
Durch meine Hochsensibilität, welche ich im Laufe der Jahre als zu mir gehörend identifizierte, wurde mir das Unterrichten in einer öffentlichen Schule jedoch zu viel und ich begann körperliche Symptome zu entwickeln. Nebst den Schlafstörungen, die mich seit meiner Kindheit begleiteten, kamen nun unerklärliche Schmerzen im Rücken, in den Armen und im Nacken dazu.
Als Astrologin wusste ich, dass die nun kommenden Jahre mir einige sehr persönliche Herausforderungen in den Weg stellen würden und es Ereignisse geben würde, die mein Leben radikal und von Grund auf verändern würden. Dem war so.
In meinem persönlichen Umfeld erzählte ich wenig über meine Astrologie, da ich immer das Gefühl hatte, es sei gar nicht gefragt. Und ich wurde auch nicht dazu befragt.
Dazu kommt, dass ich seit Jugend eine leidenschaftliche Schreiberin bin. Ich habe unzählige volle Tagebücher, unzählige Gedichte, Geschichten und Texte. Irgendwann begannen meine Texte sich von selbst zu schreiben. Das heisst ich war am Schreiben und plötzlich begann sich der Text in eine Du-Form zu wandeln. Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, das sei gechannelt oder so und ich habe auch heute noch Mühe mit diesem Ausdruck. Es ist einfach meine Wahrnehmung, mein Text, der sich so zeigt.
Durch meine Schmerzen aufgefordert, ging ich zu verschiedenen Heilern und Heilerinnen. Da wurde ich mir nach und nach meiner ganz speziellen Wahrnehmung bewusst. So sehe ich sehr häufig doppelt. Das heisst, ich sehe alles, was ich im sogenannten Aussen zeigt und gleichzeitig ist mein inneres Auge aktiv und ich sehe Formen und Farben. So kann es sein, dass ich einen roten Stern über deinem Kopf sehe, der mir anzeigt, dass du gesund bist. Dies allerdings nur mit meinem inneren Auge, nicht wirklich.
Für mich ist es das Selbstverständlichste der Welt zu jedem Wochentag eine Farbe zu sehen, zu jeder Zahl und auch zu jeder Tonart in der Musik. Buchstaben haben Farben und manchmal eben auch Menschen. Höre ich Musik, sehe ich immer Farben. Diese Art wahrzunehmen hat einen Namen, es nennt sich synästhetische Wahrnehmung. Dass das bei mir so ist, ist für mich überhaupt nichts Aussergewöhnliches, denn das war immer so. Erst in einer Krise wurde mir bewusst, dass nicht alle Menschen so wahrnehmen.
Also habe ich angefangen, bewusster diese Ebene in meine Wahrnehmung einzubauen. So kann ich mittlerweile die Augen schliessen und sehe immer etwas. Ich könnte auch sagen, ich verfüge über eine sehr aktive rechte Gehirnhälfte.
So begann das intuitive Schreiben, gesteuert über die rechte Gehirnhälfte.
Dann habe ich herausgefunden, dass ich in ein Horoskop schauen kann und dazu ein Text kommen will, den ich dann ganz einfach fliessen lasse. Das Berührtsein der Menschen, wenn sie ihren persönlichen Text bekommen, ist jedes Mal ein grosses und zum Teil auch unerwartetes Geschenk für mich.
Da das Sprechen und Schreiben mich seit meiner Kindheit begeistern, ist das für mich auch nichts Spezielles. Das habe ich doch immer gemacht, einfach so vor mich hingesprochen. Und vielleicht ist dennoch genau das mein Geschenk an die Welt, das was mich begeistert.
Es kann, auch bei mir, der Eindruck entstehen, ich spinne einfach ein bisschen. Vielleicht sollte sie mal Medikamente nehmen und sich psychiatrisch behandeln lassen. Auch das habe ich getan. Obschon ich nie in einer Klinik war, habe ich dennoch mal ca. 9 Monate lang ein Antidepressiva genommen, welches mich vor allem und in erster Linie mal richtig schlafen liess. Allerdings kam mir dabei auch meine erweiterte Wahrnehmung abhanden. Es fühlte sich an, wie unter einem Deckel gefangen zu werden. So habe ich eigenhändig die Depressiva wieder abgesetzt und dabei regelmässig zu meditieren begonnen.
Meine eigene innere Wahrnehmung habe ich bei zwei medialen Frauen ebenfalls schulen lassen.
Mein Sein ist geprägt von der Sehnsucht nach der geistigen Welt, nach Hause und dennoch dem starken Willen mich hier als Mensch zu erfahren. Aufgrund der speziellen Wahrnehmung brauche ich mehr Zeit als andere Menschen, um Erlebtes zu verarbeiten. Bei mir laufen wie 10 Fernseher gleichzeitig, wenn bei anderen Menschen vielleicht 2 laufen. Das ist einfach so. Ich bin aufgefordert gut zu mir zu schauen. Das gelingt mir nicht immer. Aber immer wieder und so möchte ich meine innere Landschaft mit der äusseren Landschaft in Einklang bringen, damit ich mich in beiden wohl und Zuhause fühlen kann.
Ich möchte mit meiner Art gesund leben können. Ich möchte mit meiner Art akzeptiert werden. Vielleicht hilft mein Mich-Zeigen anderen Menschen, denn ich bin überzeugt jeder Mensch verfügt über eine ureigene und eben auch erweiterte Wahrnehmung. Jeder Mensch hat ein ureigenes Geschenk an die Welt. Mein Wunsch ist es, andere dahin zu begleiten, ihrer eigenen inneren und äusseren Wahrnehmung zu vertrauen und dadurch in die eigene Intuition zu kommen.
Wenn ich dabei begleiten darf, freue ich mich sehr.
Es grüsst dich von Herz zu Herz
Cornelia Vital Woodtli – die Büffelfrau